1908 BIS 1920
EINE VISION WIRD WIRKLICHKEIT

Bereits seit 1874 hatte sich Graf Ferdinand von Zeppelin mit der Konstruktion eines „Ballonfahrzeugs“ zur Beförderung von Post, Fracht und Passagieren beschäftigt. Als 1908 das vierte Luftschiff des Grafen verbrannte, schwappte eine Welle der Solidarität für den visionären Pionier durch das Land. Dank spontaner Spenden konnte er am 08.09.1908 die Luftschiffbau Zeppelin GmbH gründen und sein Werk weiterführen. Um seinen Plänen

Flügel zu verleihen, scharte der Graf fähige Mitarbeiter um sich. Karl Maybach gründete den Motorenbau und Claude Dornier wurde mit der Planung und Konstruktion eines Riesenflugbootes beauftragt. Die Zahnradfabrik Friedrichshafen wurde ins Leben gerufen, um geeignete Untersetzungsgetriebe herzustellen. In Friedrichshafen entstand so ein bedeutendes Luftfahrtzentrum.

1920 BIS 1937
BLÜTEZEIT DER LUFTSCHIFFFAHRT

Aufgrund des Versailler Vertrages war in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland der Bau von Luftschiffen und Flugzeugen verboten. Die Luftschiffbau Zeppelin GmbH schuf sich deshalb bereits Anfang der Zwanzigerjahre mit dem Behälterbau ein neues Standbein. Erst nach der Aufhebung der Verbote 1926 war der Bau von Luftschiffen wieder möglich, und der Traum des Grafen von der Verwendung seiner Schiffe als Weltverkehrsmittel nahm Gestalt an.

Am 18. September 1928 startete der LZ 127 „Graf Zeppelin“ zu seiner ersten Probefahrt und stieg nur wenige Wochen später zu seiner ersten Nordamerikafahrt auf. Es sollte das erfolgreichste Luftschiff überhaupt werden. Insgesamt führte der LZ 127 immerhin 590 Fahrten durch, darunter eine Reihe von außergewöhnlichen Unternehmungen wie die Weltrundfahrt im August 1929, eine Forschungsfahrt in die Arktis im Juli 1931 und zwei sogenannte Dreiecksfahrten nach Süd- und Nordamerika, ganz zu schweigen von den eindrucksvollen Ausflugsfahrten in die benachbarten Länder. Im Sommer 1931 wurde mit der LZ 127 der erste regelmäßige Luftverkehr von Deutschland nach Brasilien mit Passagieren, Post und Fracht eröffnet.

Mit der wesentlich größeren LZ 129 Hindenburg, welcher erstmals am 4. März 1936 aufstieg, wurde der Luftschiffdienst nach Nordamerika eröffnet. Das neue Schiff hatte mit 200.000 m³ fast das doppelte Volumen wie die „Graf Zeppelin“ und bot für 50, später sogar für 72 Fahrgäste Platz. Ein Speisesaal, eine Halle mit Promenade, ein Schreib- und Lesezimmer, eine Bar und ein eigener

Rauchsalon ließen an Bequemlichkeit keine Wünsche offen. Man plante bereits den Bau und Betrieb weiterer Luftschiffe und verlegte den Luftschiffverkehr auf einen großangelegten Luftschiffhafen in Frankfurt am Main, als der LZ 129 Hindenburg am 6. Mai 1937 bei der Landung in Lakehurst plötzlich in Brand geriet und diesen Träumen ein Ende setzte.

Diese Katastrophe läutete das Ende der Passagierluftschifffahrt ein. Der LZ 127 „Graf Zeppelin“ wurde außer Dienst gestellt. Ein weiteres Luftschiff, LZ 130, welches 1938 fertiggestellt wurde, unternahm keine Fahrten im Personenverkehr mehr. Diese letzten beiden Starrluftschiffe wurden nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1940 auf Befehl des Reichsluftfahrtministeriums abgewrackt und die beiden Frankfurter Hallen auf den Tag genau drei Jahre nach dem Unglück von Lakehurst gesprengt. Damit war eines der faszinierendsten Kapitel der Luftfahrtgeschichte zu Ende.

Während des Zweiten Weltkrieges war die Luftschiffbau Zeppelin GmbH neben anderen Rüstungsaufträgen am Bau der V2-Rakete beteiligt. Friedrichshafen wurde durch den Zeppelin-Konzern zu einem der wichtigsten Angriffsziele der Alliierten. Mehrere Luftangriffe zerstörten die Stadt und die Industrieanlagen.

Nach Kriegsende wurde der Zeppelin-Konzern neu strukturiert und die Verwaltung der Zeppelin-Stiftung wurde an die Stadt Friedrichshafen,übertragen.

SEIT 1950 NEUE
WEGE ZUM ERFOLG

Da eine Produktion im Bereich Luftfahrt zunächst nicht mehr möglich war, konzentrierte sich die Luftschiffbau Zeppelin GmbH auf andere Produktionszweige.

Die Kenntnisse in der Verarbeitung von Aluminium waren dabei sehr hilfreich. 1950 wurde die Metallwerk Friedrichshafen GmbH gegründet, die heutige Zeppelin GmbH. Die Entwicklung und Fertigung von Leichtbaukonstruktionen und Großbehältern für die Industrie waren ein erster Schritt in Richtung Anlagenbau, mit dem heute Erfolge erzielt werden. 1954 wurde der Grundstein

für den Handelsbereich gelegt, als sich Zeppelin die Vertriebsrechte für Caterpillar Baumaschinen und Motoren in Westdeutschland sicherte. Heute ist Zeppelin Europas führende Vertriebs-, Service- und Vermietorganisation der Baumaschinenbranche. Im Industriesektor ist der internationale Konzern einer der weltweit führenden Anbieter kundenspezifischer Systeme für das Lagern, Fördern und Mischen von hochwertigen Schüttgütern.

SEIT 1993
ALTE WURZELN TRAGEN NEUE FRÜCHTE

Der Gedanke eine Ikone wieder aufleben zu lassen, die Friedrichshafen einst weltweit bekannt machte, konkretisierte sich mit der Entwicklung von Zeppelinen mit völlig neuer Technologie, durch die 1993 gegründete ZLT Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co. KG. Dank der besonderen Flugeigenschaften und der nahezu vibrationsfreier Kabine konnten mit dem Zeppelin NT auch Nischenmärkte für Wissenschaft und Forschung erschlossen werden. Bis heute sind 9 Zeppeline Neuer Technologie entstanden, die weltweit unterwegs sind. Seit 2001 schmücken sie auch wieder den heimischen und deutschlandweiten Luftraum und erinnern an unsere Wurzeln.

Die Luftschiffbau Zeppelin hat heute zusammen mit ihren 100%igen Tochtergesellschaften Zeppelin Wohlfahrt, Zeppelin Vermögensverwaltung und Zeppelin Haus am Bodensee ihren Fokus auf Immobilien und der Schaffung von Raum für Industrie und Gewerbe, Wohnen, Tagungs- und Erholungsräumen.

Das Zusammenspiel der raumschaffenden Zeppelingesellschaften gestaltete sich seit 2010 immer fließender. Das daraus entstandene Gemeinschaftsgefühl wird nun auch nach außen durch die LZ-Gruppe sichtbar, auf deren Fahne steht „Gemeinsam schaffen wir Räume, gemeinsam gestalten wir Zukunft“.