Historisches Zeppelindorf
Wie schaffen wir es, unsere gut ausgebildeten Fachkräfte langfristig zu halten? Diese für Personalverantwortliche bis heute aktuelle Frage musste sich vor über 100 Jahren auch Graf Ferdinand von Zeppelin, mit seiner 1908 gegründeten Luftschiffbau Zeppelin GmbH, stellen.
Seine Lösung lag – wie auch heute noch üblich – in der Schaffung zusätzlicher Anreize. So wurden 1910 eine Werkskantine, sowie eine Fürsorge-Einrichtung (Lebensversicherung) und eine Unterstützungskasse für Betriebsangehörige ins Leben gerufen. Mit der Gründung der Zeppelin Wohlfahrt GmbH im Jahre 1913 setzte er einen weiteren Eckpfeiler in der Mitarbeiterbindung. Günstige Wohnungen für alle Beschäftigten war das Ziel. Und mit dem Bau des Zeppelindorfes zwischen 1914 und 1920
wurde es auch erreicht. 76 Wohngebäude, eine Gastwirtschaft, ein Dorfladen sowie eine Metzgerei wurden von dem Stuttgarter Architekten Paul Bonatz geplant.
Verglichen mit dem damaligen Wohnungselend in den Arbeiterwohnquartieren waren die freistehenden Häuser mit ihren großen Gärten durchaus ein Stück sozialer Reform, eine Art sozialer Wohnungsbau, qualitätsvoll, aber nicht teuer.
Das bis heute existierende und immer noch vornehmlich von Mitarbeitern der Friedrichshafener Stiftungsbetriebe bewohnte Zeppelindorf steht mittlerweile unter Denkmalschutz und zählt zu den beliebtesten Wohngegenden der Stadt.